Müll sparen,  Unterwegs

Plastikfrei die Nase putzen

Heute möchte ich dir etwas – für mich – ganz Besonderes vorstellen. Ich glaube es ist tatsächlich die plastikfreie Alternative, die mich in der letzten Zeit am meisten spontan begeistert hat! Nicht, weil sie so unglaublich groß oder abgefahren ist. Sondern weil ich mir schon lange gewünscht habe, dass jemand sowas mal macht.

Es geht hier um Taschentücher. Besser gesagt die „normalen“ Papiertaschentücher, Typ Tempo. Die sind mir schon so lange negativ aufgefallen. Weil da ernsthaft immer 10 Stück in einer eigenen Plastiktüte zusammengepackt sind. Und diese einzelnen Päckchen dann wieder in einer größeren Plastiktüte. Irgendwie ein Sinnbild der „Convenience“, das doch eigentlich gut mit dem To-go-Becher mithalten kann. Aber über das in dem Zusammenhang total wenig gesprochen wird – warum eigentlich?

Ich kenne praktisch niemanden, der nicht fast täglich Papiertaschentücher benutzt. Erkältet, Allergie, gekleckert – irgendwie braucht man die immer. Und mit Kindern steigt der Verbrauch noch mal exponentiell an. Zu Hause haben wir seit langem diese Pappboxen mit den einzelnen Tüchern drin. Die gibt es aus Recyclingpapier und völlig plastikfrei (Achtung, es gibt die auch mit Plastik-Lippe). Wir haben die  Packungen in der Wohnung an strategisch wichtigen Stellen verteilt und fahren damit super.

Für unterwegs gab es bisher immer nur die Plastiktütchen-Variante zu kaufen. Aber jetzt hat das junge Hamburger Unternehmen Smooth Panda tatsächlich plastikfreie Papiertaschentücher für Unterwegs auf den Markt gebracht!

Die Taschentücher sind aus Bambus – einer Pflanze, die schnell wächst und immer nur teilweise verwendet werden muss. So wird sie nicht  komplett abgeholzt wie z.B. ein Baum. Weil sie nicht gebleicht sind, sind die Tücher nicht ganz weiß sondern sehen etwas bräunlich aus. Das entspricht aber durchaus dem aktuellen Trend der Nachhaltigkeitsoptik 😉 Dass sie außerdem vegan und fair produziert sind, versteht sich von selbst.

   

Die Taschentücher kommen im 360er-Pack in einer niedlich gestalteten Verpackung aus Papier. Dazu kannst du eine kleine Aludose kaufen, in die die Taschentücher genau reinpassen. Die sieht sehr hübsch aus und du kannst sie dann immer wieder nachfüllen. Die Taschentücher sind etwas kleiner gefaltet als normale, deshalb ist die Dose auch angenehm klein und stört nicht in der Handtasche. Falls dir eine Aludose dennoch zu unhandlich vorkommt, kannst du aber auch einfach ein kleines Stofftäschchen nähen (eine Anleitung gibt es zum Beispiel hier – die Maße musst du dann etwas an das Format der Smooth Panda Tücher anpassen) oder einfach eins aus Papier falten 😉

Der Preis für eine 360er-Packung Taschentücher liegt bei 4,75 Euro, das macht rund 1,3 Cent pro Stück. Damit sind die Smooth Panda-Taschentücher nicht mal viel teurer, als die von herkömmlichen Marken. Es gibt bei Smooth Panda auch noch plastikfreies Toilettenpapier, das kostet knapp 75 Cent pro Rolle.

Gefunden habe ich die Smooth Panda Taschentücher als erstes bei dm hier in Hannover. Leider sind sie hier nicht mehr im Sortiment – obwohl sie angeblich sehr gut angekommen sind. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. ABER: es gibt die Taschentücher und die dazugehörige Dose im Onlineshop von dm scheinbar dauerhaft. Und hoffentlich bald wieder in den Filialen! Eine Übersicht, wo du die Produkte sonst noch finden kannst, gibt es hier.

Du kannst die Taschentücher und das Klopapier auch über Smooth Panda direkt beziehen. Aber ich glaube, je mehr man die großen Drogerien einbezieht, desto schneller kann so ein Produkt massentauglich verkauft werden. Ich würde mich freuen, wenn du diese tolle Entwicklung durch das Kaufen der Produkte oder Anfragen in der Filiale unterstützen würdest – vielleicht hilft dann ja die Nachfrage dem Angebot auf die Sprünge!

Übrigens: Das ist hier keine bezahlte Werbung oder so, einfach nur echte Begeisterung 🙂

7 Comments

  • Ariane Kaths

    Ich hörte, das Papiertaschentücher u evtl auch Zewas selbst Plastik enthalten , (wie auch einige Teebeutel)….es geht also nicht nur um die Verpackung.
    Da ich den Hausrat einer alten Dame geerbt habe, bin ich auf Spitzentaschentücher umgestiegen 😉

    • Anna

      Ah, danke für den Hinweis. Das wusste ich auch noch nicht. Da sind Stofftaschentücher ja auf jeden Fall eine gute Alternative. Stehen bei mir auch auf der Liste der noch geplanten Änderungen 😉 zumindest für den winterlichen „Alltagsschnupfen“.

      Ich denke man kann aber zumindest bei Taschentüchern aus Recyclingmaterial, die mit dem blauen Engel gekennzeichnet sind, davon ausgehen, dass sie kein Plastik enthalten (Angabe ist jedenfalls 100 % Altpapier).

  • Konrad

    Die Sache hat leider einen Haken. Das Zeug kommt aus China. Das steht in dem Beitrag aber nirgendwo drin.
    Kann sich lohnen wenn man am Hamburger Hafen lebt. Recycling-Papier aus dem eigenen Land ist sonst meist sinnvoller.
    Gänzlich absurd wird es, wenn man sich das liefern lässt weil man keinen Laden in der Nähe hat. Klopapier im Internet bestellen, ich glaube es hakt.

    • Anna

      Hi Konrad, ja, da hast du sicher Recht – man sollte sich immer gut überlegen, wie viel Aufwand gerechtfertigt und auch ökologisch sinnvoll ist, um auf Plastik zu verzichten. Toll wäre es natürlich, wenn es solche vorgefalteten Taschentücher in plastikfreier Verpackung aus „heimischem“ Recycling-Papier gäbe 🙂

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