Beim Einkaufen,  Müll sparen

Plastik sparen im Supermarkt

Am besten kauft man natürlich verpackungsfrei im Loseladen oder auf dem Wochenmarkt ein. Aber da das leider nicht immer möglich ist, gibt es hier ein paar Tipps für Alternativen 🙂 In diesem Artikel geht es um das Einkaufen in konventionellen Supermärkten, Biomärkten und orientalischen oder asiatischen Läden. Also Einkaufsmöglichkeiten, die es fast überall gibt.

Beim Einkaufen in Supermarkt stellst du schnell fest, dass viele Dinge in Plastik verpackt sind. In vielen Fällen hast du aber doch die Wahl und brauchst dich nur ein bisschen umschauen, um plastikfreie oder zumindest „plastikärmere“ Alternativen zu finden.

Obst und Gemüse

Vor allem in konventionellen aber auch in Biosupermärkten ist viel Obst und Gemüse in Plastik verpackt zu finden. Das Gute beim Obst und Gemüse ist aber, dass du die allermeisten Produkte doch auch lose findest. Entweder im gleichen Supermarkt oder halt in einem anderen. Oft haben auch kleinere, z.B. türkische Märkte loses Obst und Gemüse im Angebot. 

Die meisten Obst- und Gemüsesorten haben von der Natur eine ganz wunderbar praktische Schale oder Haut verpasst bekommen 🙂 Deshalb ist eigentlich nichts einfacher, als hier beim Einkaufen auf Plastik zu verzichten:

  • Für viele Obst- und Gemüsesorten (alles was nicht besonders klein, dreckig oder feucht ist oder schnell auseinander fällt) brauchst du eigentlich gar keine Verpackung – einfach lose auf die Kasse legen und dann ab in den Rucksack oder Beutel. 
  • Falls du doch ein Beutelchen brauchst, kannst du Mehrwegnetze oder -beutel aus leichtem Stoff verwenden. Die kann man mittlerweile in vielen Supermärkten in der Obstabteilung kaufen (am besten nimmst du welche aus Baumwolle)
  • Für den Anfang kannst du auch Plastik- oder Papiertüten nehmen, die du noch im Schrank hast. Je öfter die nämlich wiederverwendet werden, desto besser! 
Oft hast du die Wahl zwischen verpacktem und losem Gemüse oder Obst. Preislich waren diese Möhren genau gleich.

Leichte Stoffbeutelchen kannst du dir übrigens auch ganz gut selber nähen. Ich habe von meiner lieben Kollegin ein paar selbstgenähte Beutel bekommen. Die sind aus altem, sehr dünnen Gardinenstoff und so leicht, dass sie beim Wiegen an der Kasse gar nicht auffallen. Sie lassen sich ganz praktisch mit einer Schnur zuziehen. Eine Nähanleitung für solche Beutel findest du z.B. hier

Milch- und Fleischprodukte

Fleisch und Milchprodukte sind im Kühlregal eigentlich fast immer in Plastik verpackt. Oft ist es gefühlt genauso viel Plastik wie Lebensmittel – vor allem bei Käse und Wurst in Scheiben. Aber auch hier gibt es ein paar Tricks, wie du um den Müllberg in deiner Küche beim Auspacken der Produkte drumherum kommst:

  • Kaufe Käse, Wurst und Fleisch an der Frischetheke anstatt abgepackt im Kühlregal. Hier wird das Produkt entweder in eine Papier-Plastik-Folie gewickelt (schon mal etwas besser). Oder – und das wird dank der steigenden Nachfrage in immer mehr Supermärkten akzeptiert – du lässt es dir direkt in deinen mitgebrachten Behälter abfüllen.
  • Joghurt, Milch und Sahne gibt es in vielen Supermärkten in Pfandgläsern und -flaschen. Und für den kleinen Joghurt zum mitnehmen? Füll dir doch einfach die gewünschte Menge in ein kleines Schraubglas 🙂

Für Butter kenne ich leider keine wirklich plastikfreie Variante. Hier spart es bloß eine ganze Menge Plastik ein, wenn man Butter am Stück in einer Papier-Folien-Verpackung kauft, anstatt in so einem Plastikbecher mit Deckel. 

Trockene Lebensmittel

Die meisten trockenen Lebensmittel wie Nudeln, Müsli, Haferflocken, Reis, Linsen und so weiter kommen in Plastik-Verpackungen. In kleinen Portionen, die du mit ein oder zwei Mal kochen aufgebraucht hast. Das ist natürlich immer schade, weil man über die Zeit dann eine ganze Menge davon braucht. Das Gute ist, dass es auch hier jede Menge Möglichkeiten gibt, Plastik zu sparen:

  • Suche nach alternativen Verpackungen, z.B. aus Papier. Couscous, Nudeln und Haferflocken gibt es zum Beispiel in Papier bzw. Pappe. Manchmal ist ein kleines Plastikfenster dabei – aber immerhin!
  • Kaufe Produkte, die du nur in Plastik findest, in möglichst großen Portionen bzw. Großpackungen. Zum Beispiel direkt ein oder zwei Kilo – je nachdem, was es in deinem Supermarkt gibt. Denn je mehr von dem Produkt in der Packung steckt, desto kleiner ist das Verhältnis Plastik zu Lebensmittel. Großpackungen von Reis und Linsen findest du z.B. in asiatischen oder türkischen Supermärkten. Diese Lebensmittel halten sich auch ewig, so dass du ruhig etwas Vorratshaltung betreiben kannst! 
  • „Strecke“ Lebensmittel aus Plastik mit Lebensmitteln, die du plastikfrei bekommst. Da denke ich hauptsächlich an Müsli, das man mit Haferflocken aus Papiertüten ergänzen kann. Ist natürlich Geschmackssache 😉
  • Schau dich in deiner Umgebung um! Denn nicht nur Loseläden bzw. Unverpacktläden verkaufen mittlerweile unverpackte Lebensmittel. Auch kleinere Lebensmittelläden verkaufen einzelne Produkte unverpackt. Bei uns gibt es in der Nähe zum Beispiel einen winzig kleinen und sehr charmanten indischen Laden. Der Besitzer füllt Reis, Linsen und Bohnen aus großen Säcken in mitgebrachte Behälter ab. Leider findet man das nur heraus, wenn man genau hinsieht. Ich war in dem Laden bestimmt fünf mal drin, bevor es mir aufgefallen ist! 

Tiefkühlprodukte

Meine erste Empfehlung, um bei Tiefkühlprodukten weitgehend auf Plastik zu verzichten, ist es, einfach keine zu kaufen 😉 Vor allem Fertigprodukte stecken fast immer in Plastikverpackungen. Entweder sind das direkt Plastikbeutel oder Pappschachteln mit Beschichtung oder innenliegender Plastikfolie. Aber einige Produkte gibt es doch plastikfrei oder mit weniger Plastik verpackt:

  • Vor allem unverarbeitete Lebensmittel wie einige Gemüsesorten (z.B. Spinat, Erbsen) oder Obst und Beeren gibt es in Verpackungen aus Pappe.
  • Auch Eiscreme gibt es mittlerweile sehr oft in Pappbechern oder kleinen Kartons zu kaufen. Manchmal ist die Pappe mit einer dünnen Folie beschichtet, häufig aber auch nicht (das merkt man, wenn man vergisst, das Eis aus der Einkaufstasche in die Gefriertruhe zu räumen).
  • Falls du mal kein plastikfrei verpacktes Eis findest, dann kannst du versuchen, ein Eis in einer etwas solideren Dose zu wählen. Die kannst du nämlich sehr gut weiterverwenden – zum Einfrieren oder Käse an der Kühltheke kaufen zum Beispiel 😉
Bei Tiefkühlprodukten kannst du darauf achten, dass sie in Pappe verpackt sind anstatt in einer Plastiktüte.

Oft hat man bei Tiefkühlprodukten die Wahl zwischen Pappkarton und Plastiktüte, dann ist es einfach 🙂 Leider ist mir aufgefallen, dass vor allem die Produkte in Bioläden oft eher in Plastik, als in Pappe verpackt sind. Ich kaufe vor allem Spinat, Erbsen und Beeren tiefgefroren und gehe aus diesem Grund dafür dann extra in den „normalen“ Supermarkt. Ist dann manchmal eben nicht Bio.

Süßigkeiten und Snacks

Süßigkeiten gibt es im Supermarkt selten ohne Plastik. Leider. Doch auch hier kannst du Plastik sparen, wenn du ein wenig darauf achtest:

  • Schokoladentafeln gibt es häufig noch in Papier gewickelt und mit etwas Alufolie innen. Das ist auch nicht super aber schon mal etwas besser, als die komplett in Plastik gewickelte Schoki. Hochwertigere Schokolade gibt es auch mit biologisch abbaubarer Folie. Die gehört zwar nicht wirklich auf den Kompost aber sie hinterlässt auch nicht dauerhaft Müll – hier gibt es zum Beispiel ein Herstellerstatement dazu.
  • Versuche, Doppelverpackungen zu vermeiden. Kleine Schokoriegel oder Kekse sind unnötigerweise oft einzeln in Plastik eingeschweißt und dann nochmal in einer größeren Tüte verpackt.
  • Auch für Süßes kannst du dich mal in den kleinen orientalischen Läden umschauen. Bei uns um die Ecke gibt es zum Beispiel einen türkischen Laden namens Cerec, über den ich hier auch schon mal kurz geschrieben habe. Dort gibt es zum Beispiel unglaublich leckeres Lokkum und viele andere Süßigkeiten, die man sich in mitgebrachte Gefäße abfüllen lassen kann.
  • Ansonsten gilt auch hier: versuche am besten, das Verhältnis von Verpackung zu Produkt möglichst klein zu halten. Also große Verpackungen mit mehr Inhalt. Was ja bei Süßigkeiten ohnehin Sinn macht 😉
Schoki in einer Verpackung aus Pappe und einer aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Folie (nicht kompostierbar!) und das wunderbare Lokkum vom türkischen Händler.

Mein Fazit

Du merkst sicher schon – es gibt zwei Supertricks, die dir helfen, im Bereich Lebensmittel weniger Plastikmüll zu produzieren:

  1. Selber kochen – frische, unverarbeitete Produkte kann man auch im Supermarkt häufig unverpackt oder in Großpackungen (kleines Packung-zu-Produkt-Verhältnis) kaufen;
  2. Gesund essen – vor allem Fertigprodukte und Süßigkeiten sind in Supermärkten kaum ohne oder mit wenig Plastik zu bekommen.

Falls du weitere Ideen zum Plastik sparen im Supermarkt hast oder gerne mehr Ideen und Vorschläge bekommen würdest, schreib einfach einen Kommentar oder eine Nachricht an mich 🙂

2 Comments

  • Sonja

    Kein Plastik, aber Papier sparen wir, indem wir auch am Wochenende zum Bäcker unser Säckchen mitnehmen 😉 . Zusätzlich bekommt man jedes mal ein freundliches Lächeln vom Bäcker persönlich.

    • Anna

      Wunderbar 🙂 Das gewöhnen wir uns auch grade an – da kommt auf Dauer schon eine Menge Papier zusammen! Und das ist ja meistens auch kein Recycling-Papier…

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